Die Deutsche Sektion der International Federation for Home Economics (IFHE) schreibt zum zweiten Mal einen Wettbewerb zum Welthauswirtschaftstag aus. Passend zum Motto des Welthauswirtschaftstages 2023 "Gewusst wie: Ressourcen schonen und Müll vermeiden" werden Good-Practice-Beispiele gesucht, die zeigen, wie sich mit hauswirtschaftlichen Kompetenzen Ressourcen schonen und Müll vermeiden lassen. Bewerben können sich Einzelpersonen, Projektgruppen, Schulklassen, Institutionen, Organisationen oder Vereine sowie Bildungseinrichtungen für alle Altersgruppen, die Projekte in Verbindung mit hauswirtschaftlichen Kompetenzen durchführen und damit die Ressourcen schonen und Müll vermeiden.
Wir freuen uns sehr über unseren Kooperationspartner "Hauswirtschaft… immer wieder neu!", ein von der Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales gefördertes Modellprojekt zur Berufsorientierung. "Hauswirtschaft … immer wieder neu!" unterstützt seit 2015 Schülerinnen und Schülerinnen bei der Berufsorientierung und informiert über die vielfältigen Möglichkeiten als Hauswirtschafterin/Hauswirtschafter.
Bewerbungsschluss für den Wettbewerb zum Welthauswirtschaftstag 2023 ist der 31. Januar 2023.
Bitte finden Sie hier Downloads zum Positionspapier anlässlich des Welthauswirtschaftstages 2023:
Positionspapier zum Welthauswirtschaftstag 2023 - Dezember 2022 |
Pressemeldung zum Positionspapier - Dezember 2022 |
Position Paper on World Home Economics Day 2023 - January 2023 |
(Foto von Vlada Karpovich von Pexels)
Die Siegerinnen des diesjährigen Wettbewerbs zum Welthauswirtschaftstag stehen fest. Die Wettbewerbsjury hat zwei erste Preise und fünf Sonderpreise vergeben.
Claudia Plinz
Einen ersten Preis erhält Dr. Claudia Plinz vom Institut für mathematische, naturwissenschaftliche und technische Bildung, Abteilung für Sachunterricht an der Europa-Universität Flensburg. Hauswirtschaft macht den Unterschied: Alltagskompetenzen erleichtern den Alltag und schonen Ressourcen. Dr. Claudia Plinz erarbeitete in Kooperation mit der Tafel Flensburg e.V. und der Stadt Flensburg gemeinsam mit angehenden Grundschullehrer*innen kreative Rezepte mit Lebensmitteln von der Tafel. Diese wurden gemeinsam mit Grundschulkindern nachgekocht und fotografiert, so dass ein Bilderkochbuch entstand. Das Projekt wird von Studierenden des Fachs Sachunterricht stetig weiterentwickelt. So wurden mit Kund*innen der Tafel aus Stoffresten Einkaufstaschen genäht.
Hannah Will
Einen ersten Preis erhält ebenfalls Hannah Will, Studentin der Fachhochschule Münster, Biologie sowie Ernährungs- und Hauswirtschaftswissenschaft für Lehramt.
Sie erarbeitete ein Konzept, wie Teilnehmende in unterschiedlichen Unterrichtssituationen ein Memory-Spiel zum Thema Nachhaltigkeit entwickeln können. Auf diese Weise wird die Vielseitigkeit und die Bedeutung des umweltbewussten Handelns im Alltag durch hauswirtschaftliche Kompetenzen verdeutlicht. Das Memory-Spiel regt immer wieder zu Diskussionen zu unterschiedlichen Handlungsfeldern der Hauswirtschaft und deren Beitrag zum Ressourcen schonen an.
Thomas Kornblum
Einen Sonderpreis erhielt Thomas Kornblum, Leiter der Abteilung Hauswirtschaft mit Catering, Service und Einkauf für alle Einrichtungen der WH Care. Der gelernte Koch und Hauswirtschaftsmeister konnte in einem Musterbetrieb der WH Care Holding GmbH die Lebensmittelreste um 60 Prozent reduzieren. Vorausgegangen waren aufwändige Messungen der Lebensmittelabfälle. Jetzt soll ein unternehmensweiter Leitfaden erstellt werden. Ziel ist es, die Speiseabfälle in allen 18 Lebens- und Gesundheitszentren um 20 bis 30 Prozent zu reduzieren. Mit dem Projekt konnte die Bedeutung der Hauswirtschaft in Pflegeeinrichtungen betont werden.
Anja Moissl
Einen Sonderpreis erhielt Anja Moissl, bei der Evangelischen Heimstiftung zuständig für die Beratung und Schulung der Alltagsbegleiter. Der Träger möchte in seinen 171 Einrichtungen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln in beitragen. Die Lebensmittelabfälle sollen um mindestens 20 Prozent reduziert werden. Dazu wird im Bereich von zwei Produktionsküchen und vier Einrichtungen die Lebensmittelabfälle, getrennt nach Lagerabfall, Produktionsabfall, Überproduktion und Tellerrücklauf, gemessen. In Workshops sollen vor Ort mit den Mitarbeitenden Maßnahmen entwickelt werden, um den Abfall zu reduzieren.
Madita Abeln
Einen Sonderpreis erhielt Madita Abeln für ihr Projekt "Waschmittel-Check". Die gelernte Systemgastronomin und Studentin der Ernährungs- und Hauswirtschaftswissenschaft auf Lehramt an der Fachhochschule Münster entwickelte eine zweistündige Unterrichtseinheit, in der Teilnehmende der Fragen nachgehen, welchen Einfluss Waschmittel auf den Verbrauch von Ressourcen und die Entstehung von Müll haben.
Tatiana Böck
Einen Sonderpreis erhielt Tatiana Böck für das Projekt "Vertikaler Kräutergarten". Die Ausbilderin und pädagogische Mitarbeiterin im Bereich Hauswirtschaft an der Fortbildungsakademie der Wirtschaft in Dresden entwickelte als Aktivierungsmaßnahme für langzeitarbeitslose Menschen den vertikalen Kräutergarten. Im Innenhof des Schulungsgebäude wurden gespendete gebrauchte Euro-Paletten aufgestellt, in die Pflanzgefäße eingelassen und mit selbst hergestelltem Kompost befüllt wurden. Es wurden selbst gezogene Kräuterpflanzen verwendet, die mit aufgefangenem Regenwasser bewässert werden. Die Kräuter werden nach der Ernte direkt in der eigenen Küche verwendet. Durch das Projekt erwerben die Teilnehmenden hauswirtschaftliche Kompetenzen, lernen nachhaltig zu denken und zu handeln sowie einen sparsamen Umgang mit Ressourcen.
Helene Uhl
Einen Sonderpreis erhielt Helene Uhl für ihr Projekt "So gucken wir aus der Wäsche". Die Studentin der Ernährungs- und Hauswirtschaftswissenschaft auf Lehramt an der Fachhochschule Münster hat ein Konzept für eine mehrstündige Unterrichtseinheit für Schüler*innen in der hauswirtschaftlichen Ausbildung erarbeitet. Das Projekt läuft unter der Leitfrage: "Wie schonen wir Ressourcen und vermeiden Müll bei der Reinigung und Pflege von Textilien?". Das Projekt zeigt am Beispiel Wäsche, wie durch hauswirtschaftliches Know-how Umweltbelastungen verringert werden können.
Die Europäische Sektion der IFHE führte am 14. März 2023 von 12:00 bis 12:45 Uhr ein weiteres Brown Bag Seminar durch.
Prof.in Dr. Sylvia Lorek und Prof.in Dr. Melanie Speck referierten passend zum Motto des Welthauswirtschaftstages 2023: "Gewusst wie: Ressourcen schonen und Müll vermeiden" bzw. "Waste Reduction Literacy" auf Englisch. Sie erläuerten die Bedeutung und den Beitrag der Privathaushalte und der hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbetriebe bei der Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft.
Brown Bag Seminar on March 14th, 12:00-12:45 h
"Waste Reduction Literacy"
Reducing the consumption of resources is a necessity for a successful transformation of your societies and economies. Private and institutional households have an important role to play. Concepts like the R-strategies and the 4 D's are presented for practical solutions as well as the need to better join forces for structural change.
Presenters:
Prof. Dr. Sylvia Lorek, Adjunct Professor in Consumer Economics, University of Helsinki, Chair of SERI, Sustainable Europe Research Institute Germany e.V.
Prof. Dr. Melanie Speck, Osnabrück University of Applied Sciences, Chair of Socioeconomics in Households and Businesses and Wuppertal Institute for Climate, Environment and Energy gGmbH
Der Vorstand der IFHE hat bereits die Mottos bis 2024 festgelegt.
Das Motto des Welthauswirtschaftstag 2024 lautet in englischer Sprache: